Glasklemmen aus Zinkdruckguss farblich gestalten – Eine Herausforderung für die Beschichtung
Bauteile aus Zinkdruckguss werden häufig im Geländerbau verwendet. Um diese Teile farblich anzupassen, werden in der Regel Nasslackierung und Pulverbeschichtung verwendet. Doch insbesondere bei der Pulverbeschichtung treten häufig Probleme auf, die auf eine angeblich mangelhafte Qualität der Zinkdruckgussteile zurückgeführt werden.
In der Tat ist Zinkdruckguss wie verzinkte Oberflächen keine gute Grundlage für eine farbliche Gestaltung. Trotz ihrer sauberen Erscheinung müssen die Oberflächen dieser Bauteile sehr sorgfältig vorbehandelt werden, da sie bei Erhöhung der Temperatur zum Ausgasen neigen. Um die Haftfestigkeit der Beschichtung auf der Oberfläche zu gewährleisten, ist es erforderlich, die Teile für die Beschichtung vorzubereiten. Die Verantwortung für die fachgerechte Ausführung der Oberflächenvorbereitung liegt beim Beschichter, der die Normen und Regelwerke für die korrekte Ausführung solcher Arbeiten kennt.
Die Art und der Umfang der Oberflächenvorbereitung hängen vom Oberflächenzustand, der Art der aufzubringenden Beschichtung, der späteren Korrosionsbelastung und der technischen Durchführbarkeit ab. Unter Umständen ist es sogar ratsam, zunächst einige Teile zu testen, um mögliche Probleme bereits im Vorfeld zu erkennen.
Zu den häufigsten Beschichtungsproblemen gehören mangelhafte Haftung der Beschichtung auf der Oberfläche sowie partielle oder großflächige Krater/Blasen, die durch Ausgasungen des Materials entstehen können. Die Gründe für diese Probleme können Weißrost auf der Oberfläche sein, das Austreten von Gasen bei der Wärmebehandlung, Reste von Trennmitteln aus der Gießform, Fette und Öle oder Reste von Aufklebern. Diese Probleme können jedoch auch bei feuerverzinkten Konstruktionen entstehen. Zu dicke Zinkschichten, zu lange Verweildauer im Zinkbad, zu hohe Siliziumanteile im Werkstoff oder zu scharfkantige Teile sowie Schleifstaub, Rost und Glühzunder können ebenfalls Probleme verursachen.
Obwohl diese und ähnliche Reklamationsgründe in den AGBs von vielen Beschichtungsunternehmen gerne völlig ausgeschlossen werden, sind wir der Meinung, dass bei der sorgfältigen und fachgerechten Ausführung solcher Arbeiten diese Probleme in den Griff zu bekommen sein sollten. Seit April 2009 ist die Pulverbeschichtung feuerverzinkter Bauteile durch die Norm 55633 „Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Pulver-Beschichtungssysteme – Bewertung der Pulver-Beschichtungssysteme und Ausführung der Beschichtung“ klar geregelt. Diese ergänzt die DIN EN ISO 12944, die sich ausschließlich mit den flüssigen Beschichtungsstoffen befassen.
Die DIN EN ISO 12944-5 beschäftigt sich hingegen ausschließlich mit der Korrosionsschutz-Bemessung. Zusammen ergeben diese Normen ein umfassendes Regelwerk für den Korrosionsschutz von Stahlkonstruktionen im Bauwesen.
Es ist wichtig, dass diese Normen bei der Planung und Umsetzung von Projekten im Bauwesen beachtet werden, um eine langfristige und zuverlässige Korrosionsschutzwirkung zu gewährleisten.